Übergänge und Abschiede
Auch in als sicher und stabil erlebten Lebensmodellen gibt es etliche Phasen, die diese Sicherheit erschüttern können.
Dazu gehören alle Übergänge, Krisen und Abschiede.
Was sind zum Leben dazugehörige Übergänge?
Hier eine Auswahl:
Geburt als erster großer Übergang.
Eintritt in den Kindergarten, dort Wechsel vom jüngsten zum ältesten Kind.
Abschied vom Kindergarten, Eintritt in die Schule.
Schulwechsel nach der Grundschulzeit
Pubertät, die für ein paar Jahre alles begleitet und beeinflusst als Übergang vom Kind zum Erwachsenen
Ende der Schulzeit, Eintritt in eine neue Phase, Ausbildung, Studium, Soziales Jahr, Weltreise.
Adoleszenz, Erwachsenwerden als Übergang.
Neues Lebensumfeld, WG, Singlewohnung, zum Partner ziehen.
Familienleben, Heirat, Zusammenziehen.
Kinder werden geboren und machen aus Partnern Eltern, es entsteht eine Familie.
Die Midlifecrisis …….. im Außen ist Alles geschafft, der Fokus wandert nach Innen, wer bin ich, welche Werte und Ziele habe ich für mein Leben.
Älter werden.
Krankheit verdrängt Gesundheit.
Ende der Familienzeit, Kinder werden flügge und ziehen weiter.
Ende der Berufstätigkeit.
Entdecken neuer Interessen.
Verlust von Beweglichkeit, der Aktionsradius verkleinert sich wieder.
Verlust der Selbständigkeit, Angewiesensein auf Hilfe von Außen.
Verlust der eigenen Wohnung, möglicher Umzug.
Tod als letzter großer Übergang.
All diese Übergänge können große Herausforderungen mit sich bringen. Oft sind wir gar nicht wirklich darauf vorbereitet bzw. sind uns nicht bewusst, wie einschneidend all diese Schritte sind.
Im Sinne der Gesundheitsvorsorge ist es hilfreich, sich bereits dann mit dem Thema Abschied zu befassen, bevor eine Krise in die Überforderung und Handlungsunfähigkeit führt. Schon alleine das Anerkennen der Herausforderung nimmt ihr den Schrecken. Das Wissen darum, dass im Grunde genommen jeder einzelne Mensch im Laufe seines Lebens unendlich viele Übergänge, Wechsel, Veränderungen durchleben muss, nimmt den Druck aus dem Thema. Es ist das reine pure Menschsein, das uns hier begegnet. Wir Alle haben zum Glück die Möglichkeit, Übergänge ganz bewusst mitzugestalten.
Ein Hinweis: Menschen, die in ihrer Lebensgeschichte traumatische Erfahrungen machen mussten, sind gerade in Zeiten des Übergangs von einer Lebensphase zur nächsten möglicherweise sehr instabil. Durch den Wegfall der vertrauten Routine können sich Ängste oder Unsicherheitsgefühle Raum verschaffen. Nicht immer ist das pathologisch, im Sinne einer Erkrankung. Oft ist es natürlich, es fehlt nur das nötige Wissen um die Vorgänge.
Sich damit beschäftigen, darüber sprechen, Zweifel in Worte fassen kann aus einer bedrohlich erscheinenden Situation etwas machen, was durchaus zu händeln ist.